Was gibt es ärgerlicheres als die schönen Bilder und Videos von einer tollen Reise zu verlieren – und das nur, weil man die Datensicherheit auf Reisen nicht richtig oder nicht ausreichend berücksichtigt hat. Es tritt ja nicht immer gleich der „Worst Case“ ein, dass die Daten oder Kameras samt Speicherkarten gestohlen oder geraubt werden. Es soll vorkommen, dass die SD Memory-Cards, die USB-Stick oder Festplatten dieser Welt einfach mal so kaputt gehen. Dann ist guter Rat teuer!
Unser mehrstufiges Daten-Sicherungskonzept
Ohne den Teufel an die Wand malen zu wollen – es macht Sinn, sich über das Thema Datensicherheit auf Reisen (nicht nur auf einer Weltreise) Gedanken zu machen und seine individuelle Strategie festzulegen. Wenn wir also von einer länderen Reise oder gar einer Weltreise sprechen, dann gibt es kein Zuhause mehr, wo man ab und an wieder zurückkehrt um am Heimrechner mit übiger Festplatte all die Möglichkeiten der Datensicherung nutzen kann. Alles muss also mobil und robust sein und zu allem Überfluss noch leicht und kompakt. Hier ist guter Rat teuer.
Für uns kommt deshalb nur eine mehrstufige Vorgehensweise in Frage.
- Regelmäßig sichten und aussortieren
- Auf mehrere Medien verteilen
- Sicher aufbewahren
- Online speichern
- Backup nach Hause schicken
Dieses Datensicherungskonzept wenden wir bisher auch zuhause an (natürlich schicken wir uns dann keine DVDs), da es sich sehr bewährt hat. Wie sieht unser Konzept für die Datensicherheit auf Reisen im einzelnen aus?
Tipp 1: Fotos und Videos regelmäßig sichten und aussortieren
Als erste und einfachste Punkt sollten die Fotos und Videos am besten täglich oder alle paar Tage sichten und die gleich „die Schlechten in Kröpfchen und die Guten in Töpfchen“. Die guten Fotos kann man auch gleich mit Lightroom etwas optimieren. Ein weitere Vorteil von Lightroom ist die Verschlagwortung der Fotos um diese später einfacher wieder zu finden. Das Aussortieren des ganzen Fotomülls hält die Datenmenge klein und spart zudem später viel Arbeit. Am Schwierigsten ist für mich immer die Entscheidung was behalte ich und was kann ich löschen – diese Kunst muss man erstmal lernen. Wie heißt es so schön: Weniger ist mehr!
Ein kleiner Tipp am Rande: Zur sicheren Aufbewahrung der Micro SD-Karten verwende ich ein wasserdichtes und stossfestes Card Case für 16 Mircos SD Cards. Und zwar je eines für die unbenutzten Micro SD-Karten sowie eines für die bereits beschriebenen. Das mit den unbenutzen Micro SD-Karten ist immer dabei, während das andere sicher in unserer Unterkunft verbleibt (siehe auch Tipp 3)
So! Der erste Schritt ist getan. Wir haben nur noch was gut und/oder wichtig ist. Auf zum nächsten Schritt.
Tipp 2: Daten auf mehre Medien verteilen
Im Tipp 1 haben wir auch schon teilweise diesen Tipp enthalten. Man kann für die Sichtung der Fotos und Videos natürlich den integrierten Bildschirm der Canon und bei der GoPro die Handy-App nutzen. Allerdings ist das schon etwas mühsehlig, bei Speicherknappheit manchmal aber auch notwendig.
Ich lade mir die Fotos und Videos immer in das Apple MacBook Air und lasse diese über meine Standardvorlage in Lightroom auch gleich optimieren. Sind alle Bilder von den Speicherkarten auf den „AirBook“ kopiert, aussortiert, optimiert und verschlagwortet kopiere ich diese auf verschiedene Speichermedien:
- Unsere externe 2,5 Zoll Festplatte von Silicon Power mit 1 TByte Speicherkapazität und USB 3.0 Anschluß
- Unseren SanDisk Extreme PRO 128 GByte USB-Stick mit USB 3.0 Anschluß
- In regelmäßigen Abständen auf eine DVD. Wo möglich lassen wir die Daten brennen, welche wir noch nicht auf DVD haben (siehe auch Tipp 5)
Tipp 3: Daten (und Wertsachen) im TravelSafe sicher aufbewahren
Für die Aufbewahrung unserer Festplatte kommt unser TravelSafe zum Einsatz: Das ist das für uns am sinnvollsten Reise-Utensil und das nicht nur auf der Weltreise. Es hat sich auch auf Urlaubs- oder Geschäftsreisen bewährt, wenn wir mal nicht unsere Wertsachen in den Hotelsafe packen konnten. Der 12 Liter große, drahtverstärkte Travelsafe wiegt nur 640 g und ist durch das integrierte Stahlnetz schwer zu knacken. Mit dem sehr robusten Stahlkabel und dem TSA Zahlen-Schloß kann er an einen festen Gegenstand, wie z.B. einen Heizkörper fixiert werden.
Die Sicherungen auf den USB-Sticks haben wir auf unsere Tages-Rucksäcke verteilt.
Tipp 4: Daten online in der Cloud speichern
Online Datenspeicher bieten ein hohes Mass an Sicherheit. Das Speicher der doch recht großen Datenmengen in unsere Cloud funktioniert nur dann, wenn wir über eine ausreichende Internet-Verbindung verfügen. In Hostels oder Locations mit schlechter Internet-Verbindung sind die Backpacker-Kollegen nicht begeistert, wenn einer das ganze Netz für sich allein beansprucht. Hier bietet sich auch der Besuch einer Bibiliothek oder ein Kaffee bei Starbucks oder McDonnalds an. Diese verfügen meist über recht ordentliche Internet-Verbindungen.
Da unser 1blu-Homepage-Paket „Homepage Unlimited“ über 300 GB Webspace und zusätzlichen 60 GB Onlinespeicher verfügt, haben wir uns entschieden die frei verfügbare und bereits vorinstalliert ownCloud Lösung zu benutzen. Mit den verfügbaren Apps kann der Speicher in der Cloud wie ein lokales Laufwerk angesprochen werden.
Tipp 5: Backups regelmäßig nach Hause schicken
Und last but not least, werden wir in regelmäßigen Abständen eine gebrannte DVD nach Hause schicken. So sind die Daten in der Heimat in der Hand von Freunden oder Verwandten gut aufgehoben bis wir wieder zuhause sind.
Ein Hinweis in diesem Zusammenhang aus meiner Praxis als IT-Berater: Um sicher zu gehen, dass das „Backup“ im Notfall auch funktioniert sollten die Datenträger nach der Ankunft zuhause überprüft werden. Nur wenn sich sich die Daten von dort lesen und somit wieder herstellen lassen, kann man die Kurzzeit-Speichermedien wieder freimachen. Dies gilt übrigens auch für die vor Ort verwendeten Speichermedien. Immer mal wieder prüfen!
Merke: Die beste Datensicherung nützt nichts, wenn die Wiederherstellung nicht funktioniert.
Fazit
Jeder sollte sein durchdachtes Konzept zur Datensicherung auf Reisen verwenden. Es gilt auch hier: Vorbeugen ist besser und billiger als im Schadensfall das Nachsehen zu haben. Für die meisten wird eine Kombination der hier vorgestellten Methoden und der unterschiedlichen Speichermedien das Richtige sein. Die Menge der Daten, deren Wichtigkeit und das zur Verfügung stehenden Budget legen die Rahmenbedingungen fest.
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