Palenque: El Palacio, der Palast im Osthof mit dem vierstöckigen Turm ist das bekannteste Gebäude und Aushängeschild der Maya-Stadt

El Panchan und die Maya-Ruinen von Palenque

So mühsam es war nach San Cristobal de las Casas zu kommen (siehe Der beste Weg von Flores nach Palenque und San Cristobal), so mühsam war es auch wieder zurück nach Palenque zu fahren. Die Rebellen blockierten immer noch die direkte Route über Ocosingo. So mussten wir wieder den Umweg über Tuxtla Gutiérrez und Villahermosa in der Provinz Tabasco in Kauf nehmen.

Um nicht zuviel Zeit zu verlieren, nahmen wir den Nachtbus um 1:30 Uhr und waren somit bereits gegen 9:00 Uhr in Palenque.

Palenque in Chiapas

Palenque, El-Panchan: Unser Quartier bei Margarete & Ed
Palenque, El-Panchan: Unser Quartier bei Margarete & Ed

In Palenque angekommen, gönnten wir uns einen Tee und einen Cafe im ADO Busterminal. Dort hatten wir Internet und recherchierten die Möglichkeiten für eine günstige Übernachtung.

Das im Jahre 1564 von Dominikanern gegründete Palenque selbst reizte uns nicht, da es als touristisches Zentrum des nördlichen Chiapas gilt. Neben einem reichlichen Hotel und Restaurant-Angebot gibt es vor allem reichlich Auswahl an Handwerkskunst, Souvenirs und Produkte für den täglichen Bedarf bzw. für Ausflüge.

Folglich zog es uns in den Dschungel! Wir buchten ein Doppelzimmer mit Klimaanlage im Cabañas Margarita & Edin im alternativen „Ressort“ El Panchán .

Palmöl-Plantage auf dem Weg von Palenque nach Misol-Ha und Agua Azul
Palmöl-Plantage auf dem Weg von Palenque nach Misol-Ha und Agua Azul

Doch zuerst standen die berühmten Wasserfälle von Misol-Ha und Agua Azul auf dem Programm. Da war es sehr praktisch, dass wir die Fahrt gleich von unserem Quartier aus buchen konnten. Schon um 11:00 Uhr wurden wir am Eingang von El Paschán vom klimatisierten Kleinbus abgeholt. Vorbei an den auch hier überall gegenwärtigen Palmölplantagen  ging es zu unserem ersten Stop: Misol-Ha

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Misol-Ha

Der 35 m hohe Wasserfall ist eine touristische Sehenswürdigkeit und entsprechen viel war auch los. Man kann in dem natürlichen Pool am Fuß des Falls baden. Um ins Wasser zu gelangen muss man aber über einige große Felsen klettern.

Ein Weg führt um den Pool herum und so gelangt man hinter die Kaskade mit einer ca. 20 Meter tiefen Höhle und einem kleinen See. Da wir aber noch zusätzlich 10 Dollar pro Person dafür zahlen sollten, haben wir uns diese kleine Ergänzung allerdings verkniffen.

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Cataratas de Agua Azul

Nach einem recht kurzen Aufenthalt in Misol-Ha ging es weiter zu den Cataratas de Agua Azul. Hier gab es erst mal Stress mit den Mayas wegen des Eintritts zur Anlage. Ein kurzer, aber heftiger Disput entbrannte zwischen Busfahrer und einem bewaffneten Maya. Gott-sei-Dank wurde dieser aber recht schnell beigelegt. Da es Zeit für eine Stärkung war, aßen wir erst mal in einem der Restaurants zu Mittag. Das Essen war überraschend preiswert und richtig lecker.

Nach der Stärkung erkundeten wir die Kaskaden und die sich dadurch ergebenden Pools. Es war zwar nicht immer leicht in die Pools zu kommen und auch die Strömung war schwer einzuschätzen aber wir nutzten trotzdem die Gelegenheit für einige Schwimmrunden.

Danach machten wir uns wieder auf den Rückweg. Plötzlich fiel unserem Fahrer ein, dass er einige Passagiere hätte aussteigen lassen müssen. Er wollte doch tatsächlich auf der extrem kurvigen und verkehrsreichen Straße rückwärts zum vereinbarten Punkt zurück fahren. Bis wir alle ihm klarmachten konnten, dass wir das nicht akzeptierten, hatten wir schon einige heikle Situationen zu überstehen.

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Dschungeltour

Früh am nächsten Morgen holte uns Don Pedro zur vereinbarten Dschungeltour ab. Als waschechter Maya kannte er den Dschungel rund um die Ausgrabungsstätte wie aus seiner Westentasche. Doch zuerst mussten wir am Eingang des Nationalparks die obligatorische Gebühr an die Mayas zahlen, bevor wir mit dem Collectivo zum Eingang des Dschungelpfades fuhren.

Eigentlich kann man den Weg auch selbst machen, da dieser gut ausgeschildert ist. Don Pedro zeigte uns aber die unterschiedlichen Pflanzen und erklärte uns deren Verwendung. Die Tierwelt wollte sich mit uns nicht so recht einlassen, obwohl Palenque bekannt für seine große Anzahl an Brüllaffen und die umfangreiche Vogelwelt ist. Unsere Sichtungen waren leider bescheiden und nicht mit der Kamera einzufangen.

Dafür bekamen wir eine Vielzahl noch verschütteter Maya-Ruinen zu Gesicht. Don Pedro verließ mit uns die üblichen Wege – während wir dampften wie der Dschungel um uns herum, schien ihm das überhaupt nichts auszumachen. So stiegen wir in die eine oder andere Ruine hinein und fühlten uns dabei ein bisschen wie Indiana „Indy“ Jones als Jäger des verlorenen Schatzes. Die Tour dauerte ca. 1,5 Std. und war mit 150 Peso pro Person (ca. 9 €) für mexikanische Verhältnisse recht teuer aber dennoch ihren Preis wert.

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Maya Ruinen von Palenque

Nach der Dschungeltour gingen wir ca. 15 min. die Zugangsstraße zur Zona Arqueológica Palenque hinauf. Dort wurde der wieder Eintritt fällig – diesmal zur Ausgrabungsstätte! Auch die üblichen Guides versuchten uns ihre Dienste anzubieten. Wir begnügten uns mit einer kostenlosen Übersichtskarte der Ruinen und folgten mit etwas Abstand einer kleinen deutsch sprechenden Gruppe uns ihrem Guide. So bekamen wir zumindest auf den ersten Metern etwas Hintergrund mit, denn wir hatten dummerweise unseren Lonely Planet Guide mit seiner exzellenten Beschreibung in der Cabaña vergessen.

Die Maya-Stadt Palenque wurde der Legende nach bereits im Jahre 993 v. Chr. gegründet. Anhand von Siedlungsspuren ist jedoch das 4. Jahrhundert v. Chr. realistisch. Eine letzte Erwähnung fand Palenque Jahr 814 n. Chr. in Comalcalco, der nordwestlichsten Ruinenstätte der Mayas in Tabasco, bevor es komplett verlassen wurde und in Vergessenheit geriet.

Palenque wurden Verbindungen zu allen möglichen Hochkulturen der Welt angedichtet. Erich von Däniken behauptete gar, dass die Grabplatte des K’inich Janaab‘ Pakal I. diesen als Raumfahrer in einer Rakete darstellt. Obwohl widerlegt, wird vielfach selbst von den Guides diese Theorie noch vertreten, um die Führung spannender zu machen. Also Vorsicht bei der Wahl des Guides!

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El Panchán

El Panchán (Maya für „Über dem Himmel“) befindet sich linker Hand vom Eingang zum National Park. Don Moisés Morales Márquez, ein Maya-Experte und Großgrundbesitzer forstete dafür 5 Hektar Weideland wieder auf. Es bildete sich eine interessante Mischung aus Aussteiger, Esoterikern, Übernachtungsmöglichkeiten und Restaurants. Sie alle und die steigende Zahl an Besuchern aus aller Welt geniessen die unglaubliche Biodiversität des tropischen Regenwaldes.

Neben unserer kleinen Pension gibt es mit Don Mucho’s Restaurant, ein nettes Lokal mit einer richtig guten Steinofen-Pizza, abendliche Unterhaltung mit Livemusik und verschiedenen Shows. Auch das Frühstück dort ist recht gut und reichhaltig. Internet gibt es von einem schwäbischen Auswanderer allerdings nur gegen Aufpreis und in eher mäßiger Qualität.

Am nächsten Morgen verließen wir Palenque um nach Campeche weiter zu reisen. Allein die Fahrt dorthin wäre einen eigenen Artikel wert. Mehr dazu im nächsten Blog.

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About Wolfgang

Hallo ich bin Wolfgang und betreibe gemeinsam mit meiner Frau Otti unseren Blog owstravel.de. Wir sind 2015/16 als digitale Nomaden und Weltreisende unterwegs. Ich möchte Euch mit meinen Artikeln von unseren Reisen berichten und dadurch Mut machen auf einen etwas anderen Lebensstil. Wir lesen uns.